Im Sondermaschinenbau übersteigt die Kalkulationsunsicherheit in vielen Unternehmen den kalkulierten Gewinn eines Projekts. Die Folgen: liegt die Kalkulation zu hoch, ist ein Auftragsverlust sehr wahrscheinlich – Liegt die Kalkulation zu niedrig, drohen Aufträge mit „eingebautem“ Verlust. Als Ergebnis dieser Negativselektion liegt das erzielte Jahresergebnis meist deutlich unter dem durchschnittlichen kalkulierten Projektergebnis.

Während Serienmaschinen vor einer Angebots-Kalkulation zuerst vollständig konstruiert und ausgiebig erprobt werden dreht sich die Reihenfolge bei Sondermaschinen komplett um. Sondermaschinen sind in Ihrer jeweiligen Ausprägung Unikate und werden erst verkauft und später nach Auftragserteilung konstruiert und gebaut. Angebotsgrundlage sind hier lediglich projektierte Anlagenkonzepte und eine auf diesem Konzept basierende Kalkulation.

Mit Software allein lässt sich keine Kalkulationslösung für Sondermaschinen realisieren. Schlüssel zum Erfolg ist die Entwicklung einer universell gültigen Modell-Bibliothek für Sondermaschinen, quasi die Entschlüsselung der DNA von Sondermaschinen. Nur wenn eine derartige Modellierung gelingt, ist die Entwicklung einer darauf aufbauenden konfigurierbaren Software zur Vorkalkulation von Sondermaschinen möglich und sinnvoll.

Bei heute als Kalkulationssystem angebotenen Konfiguratoren handelt es sich ausnahmslos um reine Software-Programme. Maschinen-Modelle muss der Anwender selbst entwickeln. Konfiguratoren eignen sich für modulare Produkte, die vor dem Verkauf fertig entwickelt wurden und auf dieser Basis vorab kalkuliert werden können. Sondermaschinen dagegen werden ernst nach Auftragseingang konstruiert.